Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Ich/Wir wenden uns an Sie mit der großen Bitte, sich beim Land OÖ umgehend für eine rasche Änderung des OÖ Wasserversorgungsgesetzes einzusetzen und den damit bestehenden Anschlußzwang an die Ortswasserleitung aufzuheben.

 

Dieser Anschlußzwang bedeutet für uns eine enorme Ungleichbehandlung, Schikane und Belastung der Bürger.

 Wir haben in den letzten Monaten viele Gespräche mit Betroffenen geführt und dabei viele Mißstände erfahren. Die Bürger werden durch diesen Anschlußzwang an die OWL zwei mal zur Kasse gebeten. Zuerst mussten sie auf eigene Kosten einen Brunnen bohren, Monate oder Jahre später wird in ihrer Nähe ein neues Siedlungsgebiet aus dem Boden gestampft, nun kommt die OWL mit Anschlußzwang und sie müssen nochmals zahlen.

 

Die Anschlußkosten und auch die Anschluß-Gebühren sind außerdem für manche nicht leistbar. Außerdem gibt es hier wieder eine Ungleichbehandlung der Bürger: in manchen Gemeinden werden die Anschlußkosten nur bis zur Grundgrenze bezahlt, in anderen gar bis zum Objekt und in einigen Gemeinden sogar bis zur Übernahmestelle/zum alten Windkessel. Dies ist Steuergeld, dass hier ungleichmäßig eingesetzt wird.

 

Außerdem finden wir, dass derzeit auf Teufel komm raus das Versorgungsnetz zu Ungunsten von Brunnenbesitzern und bestehenden Wassergenossenschaften ausgeweitet wird, um finanzielle Mittel für die Gemeinde zu lukrieren, weil dies laut einem Landesrat für die Gemeinden eine der wenigen Möglichkeiten ist , ihren Etat aufzubessern. Dabei ist auch bei der Trinkwasserversorgung -  wie bei der Reinigung der kommunalen Abwässer – erwiesen, dass dezentrale Anlagen günstiger und weniger problemanfälliger sind.  Bei der Abwasserreinigung und auch bei der Trinkwasserversorgung versucht die Politik mit allen Mitteln/Auflagen, Gesetzen /angeblich zum Schutz der Allgemeinheit kleine, dezentrale Lösungen zu blockieren, nicht mehr zuzulassen sogar aufzulösen. Dies ist keinesfalls im Sinne der Bürger.

 

 Bürgerfreundlichkeit, dezentrale, bestens funktionierende Strukturen werden Zentralismus und Konzerndenken untergejocht. Und die Gefahr, dass Trinkwasser bald nur mehr Ware ist und in die Hände von Firmen gelangt, die damit spekulieren und nur an Profite denken, ist groß und eine berechtigte Angst vieler Bürger!!!

 

Ein Schelm , wer Böses denkt, wenn doch Brunnenbauer, Zivilingenieure für Kläranlagen/Wasserversorgungsanlagen, Erzeuger diverser Geräte für Trink- und Abwasser in diversen Weisenräten und Beratungsgremien sitzen, und wir ihnen nicht unterstellen wollen, dass sie nur auf ihre eigenen Kosten – sprich Aufträge schauen – statt auf das Wohl des Volkes und aus diesem Grunde manche für den Normalbürger unverständliche Gesetze udn Normen zu Tage kommen.

 

Argumentiert wird – Trinkwasser sei kostbar und müsse für die Zukunft gesichert sein. Irgendwie wirft man damit Brunnenbesitzern vor, sie würden ihr Wasser verschwenden, nicht umsichtig und sparsam genug damit umgehen. Aber schon komisch, wenn bei einer Sitzung mit einem hohen Vertreter einer Bezirkshauptmannschaft, gerade dieser den anwesenden Arteserbesitzern Wasserverschwendung  vorwirft und als sich Widerspruch dagegen regt,  meint er „ Wir wollen einfach, dass jeder an die OWL anschließt, und was ihr mit diesem Wasser macht, ob Autowaschen oder Garten gießen, ist uns dann egal“.

 

Es geht also ums Geld. Daher der Anschlußzwang, der nun überall durchgeboxt wird. Dabei jammern schon viele Kommunen, dass sie nicht mehr genug Wasser hätten. Wie bitte sollen dann auch noch die Häuser der Brunnenbesitzer versorgt werden, wenn sie diesen schließen müssen? Außerdem wird in besorgniserregender Weise ein Stück Oberösterreich nach dem anderen zugepflastert. Immer neue Siedlungsgebiete und Gewerbeflächen werden verbaut, obwohl wir zum Beispiel mit Lebesnmitteldiskontern und Textilgeschäften mehr als überversorgt sind. Es wird hier von den Politikern bewusst einem Verdrängungswettbewerb Vorschub geleistet, nur um ein paar Einnahmen durch Anschlußgebühren und Kommunalsteuern zu bekommen und die Ernährungssouveränität ist schon lange nicht mehr gewährleistet. Alles auf Kosten der Natur, des Klimas und schließlich auch des Wassers.

 

Aufgrund unseres eigenen Verhaltens und unseren Gesprächen mit anderen Brunnenbesitzern kommen wir zu der Erkenntnis, dass diese sehr wohl sehr sparsam mit der Ressource WASSER umgehen, dass sie sich der Problematik Trinkwasser sehr bewusst sind. Gerade wegen vieler Probleme in manchen Ortswasserleitungen, sehen sie nicht ein, warum sie auf ihr kostbares Gut, den eigenen Brunnenwohl, verzichten sollen. Eher sehen sie sich als Ausfallssicherung für Notzeiten, wenn Probleme in OWl´s auftauchen.

 

Setzen Sie sich daher bitte dafür ein, dass dieser lästige Anschlußzwang fällt.

 

Eine weitere Bitte haben wir noch an Sie: setzen Sie sich auch dafür ein , dass die geplante EU-Regelung zu Fall kommt, die häufigere Trinkwasseruntersuchungen vorsieht. Diese Novelle geht voll an der kleinstrukturierten Wasserversorgung in Österreich vorbei. Das Trinkwasser wird dadurch nicht besser, sondern durch die höheren Untersuchungskosten bloß teurer, was wiederum größere Trinkwasserversorger begünstigt, den kleinen, regionalen Wasserversorgern aber ihre Arbeit erschwert.  Sinnvoller wäre daher ein rigoroseres Vorgehen der EU gegen Trinkwasserverunreinigung, sprich weniger Pestizide, weniger Düngemittel , weniger Chemikalien, dafür ein verpflichtender ressourcenschonender Umgang in allen Bereichen der Gesellschaft und der Wirtschaft...........

 

Mit besten Grüßen,